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ETF-Fonds: Tipps & Empfehlungen für Anleger

Robert Aschauer
Autor: Robert Aschauer
Unabhängiger Finanzexperte - Dipl. Bankbetriebswirt (ADG) - Ruhestandsplaner

Die Verbraucherverbände loben ETF-Anlagen als die ultimative Anlageform für Anleger und in fast jeder Ausgabe der Zeitschrift Finanztest (Herausgeber Stiftung Warentest) erscheinen positive Artikel zu ETF-Fonds.

ETF gelten als einfache, bequeme und kostengünstige Anlageform. Doch nur wenige Anleger verstehen ETF-Fonds wirklich. Deshalb möchten wir Ihnen ETF einfach erklären und die wesentlichen Merkmale und Vorteile dieser Anlageform aufzeigen.

Was sind ETF?

Die drei Buchstaben ETF verzaubern viele Anleger. Sie stehen als Abkürzung für das englische Wort "Exchange Traded Funds", was soviel bedeutet wie börsengehandelte Fonds.

Doch der Reihe nach: Wenn Sie beispielsweise 5.000 Euro besitzen und Ihr Geld in die 30 größten deutschen Aktien-Unternehmen investieren möchten, dann reicht das Geld nicht aus, um von allen Gesellschaften Aktien zu kaufen. Zudem würde diese Vorgehensweise für Sie einen enormen Verwaltungsaufwand und hohe Gebühren verursachen.
Ein weiteres Problem: Wenn Sie mit Ihrem Geld nur einige der 30 größten Aktiengesellschaften besitzen, dann können Ihre Aktien im Kurs fallen oder im schlimmsten Fall sogar wertlos werden, obwohl alle 30 Top-Unternehmen zusammengenommen gute Kursgewinne erzielen.
Kurzum: Sie könnten Geld verlieren, weil Sie auf die falschen Werte gesetzt haben, obwohl der jeweilige Markt oder Bereich sich sehr positiv entwickelt. Besser ist es, wenn Sie die Geldanlage breit gestreut haben und sich alle Aktien des jeweiligen Marktes im Topf befinden. Die Börsenprofis sprechen von einer breiten Streuung oder Diversifikation.
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Kluge Leute haben Fonds erfunden

Um eine möglichst breite Streuung des Anlagbetrags an der Börse zu erreichen, haben kluge Leute Fonds erfunden. Denn bei einem Fonds legen viele Anleger Ihr Geld zusammen und stellen es einer Fondsgesellschaft zur Verfügung. Die Gesellschaft kauft mit dem Geld der Anleger viele verschiedene Börsenpapiere, in unserem Beispiel alle Aktien des Deutschen Aktien Indexes (DAX). Denn im DAX sind alle 30 Top-Unternehmen aus Deutschland enthalten. Das Schöne dabei: Als Anleger werden Sie entsprechend Ihrer Anteile am Erfolg, sprich Gewinn, des Fonds beteiligt und eine Anlage ist häufig bereits mit Kleinstbeträgen (z.B. Sparpläne mit 50 Euro monatlich) möglich.

Klassische Fonds sind teuer und Fondsmanager unnötig

Die Verwaltung des Fonds, den Aktienhandel und die Abwicklung übernimmt die Fondsgesellschaft. Dafür werden dem Anleger beim Kauf in der Regel 5 % Gebühren (Ausgabeaufschlag) in Rechnung gestellt. Ein Fondsmanager entscheidet mit seinem Team täglich, ob und welche Aktien gehandelt werden. Er ist davon überzeugt, dass er schlauer und besser ist als alle anderen Marktteilnehmer an der Börse und deshalb Kurssteigerungen oder Kursverluste vorhersagen kann. Bei diesen Fonds spricht man von einem aktiv gemanagten Fonds. Für die Fondsverwaltung und die Managementarbeit des Fondsmanager werden nochmals jährlich 2 % Verwaltungsgebühr aus dem gesamten Anlagebetrag in Rechnung gestellt.

Das Problem dabei: Aktiv gemanagte Fonds sind zwar bequem, aber auch sehr teuer. Zudem zeigen viele wissenschaftliche Untersuchungen und die Praxis, dass Fondsmanager auf Dauer nicht besser sind als die jeweilige Marktentwicklung. Denn keiner kann Kurs- oder Börsenveränderungen nachhaltig voraussagen. Aus diesem Grund haben noch klügere Leute ETF-Fonds entwickelt.

ETF-Fonds kaufen den jeweiligen Markt und handeln nicht aktiv

Ein ETF-Fonds funktioniert im Prinzip genauso wie ein klassischer Fonds. Der wesentliche Unterschied: Es gibt keinen Fondsmanager, der den Fonds managt. So investiert ein DAX-ETF-Fonds die Gelder der Anleger in alle 30 Top-Unternehmen aus Deutschland. Der Index wird 1:1 im Fonds abgebildet. Die Anleger eines ETF-Fonds profitieren in dem Maße, wie sich der jeweilige Markt entwickelt.

Aktien sind eine lohnende Geldanlage

Anleger konnten mit Aktien in der Vergangenheit immer gute Renditen erzielen, wenn die Geldanlage langfristig getätigt wurde und wenn dabei auf eine breite Streuung geachtet wurde. So konnten beispielsweise Anleger mit Aktien des Deutschen Aktienindex DAX an der Kursentwicklung und den Dividenden der großen deutschen Börsenwerte partizipieren. Über einen Anlagezeitraum von 20 Jahren wurde eine durchschnittliche Rendite von 8,9 Prozent erwirtschaftet. Eine lohnende Geldanlage!

ETF sind kostengünstig

Weil ein ETF-Fonds keinen Fondsmanager oder hochkarätige Spezialisten benötigt, die nach aussichtsreichen Aktien suchen oder aktive Aktien kaufen und verkaufen, sondern 1:1 in den jeweiligen Markt investieren, reduzieren sich die Kosten enorm. Geringe Kosten führen bei ETF wiederum zu einer höheren Rendite. Häufig werden bei ETF-Fonds insgesamt nur 0,6 % laufende Gesamtkosten in Rechnung gestellt.

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Fazit:
Mit ETF-Fonds können Anleger "zwei Fliegen mit einer Klatsche schlagen": ETF-Fonds schneiden auf Dauer nachweislich immer besser ab, als ein aktiv gemanagter Fonds. Zudem sorgen die günstigen ETF-Kosten für eine wesentliche Renditeverbesserung. ETF-Fonds sind die einfachste, bequemste und rentabelste Form, um in Börsenpapieren zu investieren. Anleger sollten jedoch auch bei ETF-Fonds vorsichtig sein und überlegt handeln, denn nicht jeder ETF-Fonds ist einfach deshalb gut, weil es ein ETF-Fonds ist. Es gibt auch bei ETF-Fonds Unterschiede bzw. gute und schlechte ETF.
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Robert Aschauer
Über den Autor: Robert Aschauer
Der erfahrene Finanzexperte Robert Aschauer schreibt für einfach-rente.de über die Themen Rente & Altersvorsorge. Er ist Dipl. Bankbetriebswirt (ADG), Financial Planer, Kreditanalyst und Ruhestandsplaner und hat langjährige Praxiserfahrung im Bankwesen und als unabhängiger Honorarberater.

Der Artikel "ETF-Fonds: Tipps & Empfehlungen für Anleger" wurde am 14.02.2020 von Robert Aschauer verfasst.

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