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Wie soll ich mein Geld bei Inflation anlegen?

Robert Aschauer
Autor: Robert Aschauer
Unabhängiger Finanzexperte - Dipl. Bankbetriebswirt (ADG) - Ruhestandsplaner

Anleger sollten bei ihren Geldanlagen immer die Inflation im Blick behalten. Denn die Inflation zehrt an der realen Rendite. Gerade eine hohe Inflationsrate führt dazu, dass Sparer mit Ihren Geldanlagen ein Minusgeschäft machen. Denn die Wahl der Geldanlagen entscheidet darüber, was beim Sparen nach Abzug der Inflation übrigbleibt. Hier erfahren Sie, welche Anlagen einen guten Schutz vor einer Geldentwertung bieten.

Was versteht man unter Inflation?

Unter Inflation versteht man einen anhaltenden Anstieg des allgemeinen Preisniveaus von Gütern und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft. Konkret: Sie können mit der gleichen Menge Geld weniger kaufen. Die Inflation wird in Prozent ausgedrückt. Bei einer Inflationsrate von 2,5 Prozent pro Jahr sinkt die Kaufkraft eines Ursprungbetrages von 1.000 Euro in 5 Jahren auf 883 Euro. Oder mit anderen Worten ausgedrückt: Sie müssen 1.131 Euro ausgeben, um die gleiche Menge an Güter zu kaufen als vor 5 Jahren.

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Wie wird die Inflationsrate ermittelt?

Die Inflationsrate drückt die Veränderungen des allgemeinen Preisniveaus von Gütern und Dienstleistungen in einem bestimmten Zeitraum aus. Die Höhe der Inflationsrate kann mit verschiedenen Methoden ermittelt werden. Die gängigste Methode basiert auf den Verbraucherpreisindex. Dabei wird die Preisveränderung eines repräsentativen Warenkorbes ausgewählt, der die Konsumausgaben der Haushalte widerspiegelt.

Warum sind Zinsanlagen häufig ein Minusgeschäft bei einer Inflation?

Zinsanlagen wie Sparbücher, Festgelder und Anleihen können bei Inflation sehr schnell zu einem Draufzahlgeschäft werden. Wenn die Zinsen niedriger sind als die Inflationsrate, dann wir der reale Wert der Geldanlage von Jahr zu Jahr weniger. Die Kaufkraft des angelegten Geldes nimmt im Laufe der Zeit ab. Das Geld, das durch die Zinsanlage verdient wird, reicht nicht aus, um den Wertverlust auszugleichen. Das Minusgeschäft wird noch größer, da die Zinsen eventuell zu versteuern sind und bei einigen Zinsanlagen zudem Anlagekosten anfallen. Das Minusgeschäft wird auch als "negative reale Rendite" bezeichnet.

Was bedeutet reale Verzinsung oder Rendite?

Real heißt einfach ausgedrückt nach Abzug der Inflation. Ein Beispiel: Wenn eine Anlage pro Jahr eine Verzinsung von 3 % (Nominalverzinsung) bietet und die Inflation bei 2,5 % liegt, dann ist die reale Rendite 0,5 %. In Zeiten von hoher Inflation sollte man als Anleger "inflationsgeschützte" Anlageformen suchen, um die negativen Auswirkungen der Inflation auf die Kaufkraft der Geldanlagen zu mindern. Dazu gehören beispielsweise Aktien, Immobilien oder auch inflationsgeschützte Anleihen.

Welche Anlagen sind bei Inflation zu empfehlen?

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass einige Anlagemöglichkeiten einen gewissen Schutz vor der Geldentwertung durch Inflation boten. Aus diesem Grund flüchten viele Anleger in Zeiten von hoher Inflation häufig in folgende Anlagen:

  1. Aktienanlagen
    Eine Inflation kann sich positiv auf Aktien auswirken, da Unternehmen in der Regel höhere Preise für ihre Produkte und Dienstleistungen verlangen können, um die höheren Kosten auszugleichen. Im langfristigen Vergleich erzielten internationale Aktien nach Abzug der Inflationsrate im Schnitt real 5 % Rendite.
  2. Immobilienanlagen
    Auch Immobilien bieten einen guten Schutz gegen Inflation. Denn die Inflation führt häufig zu steigenden Mieten und Immobilienpreisen. Die reale Rendite von Immobilien hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, deshalb ist sie je nach individueller Situation und Marktbedingungen sehr unterschiedlich. Immobilien waren in der Vergangenheit in der Lage eine positive reale Rendite zu erwirtschaften.
  3. Rohstoffe
    Bei Inflation denken viele Anleger sofort an eine Geldanlage in Gold. Tatsächlich ist es so, dass Rohstoffe wie Gold und Edelmetalle oft eine Absicherung gegen Inflation darstellen. Bei einer Inflation verliert Geld an Wert. Gold hingegen behält in der Regel seinen Wert im Laufe der Zeit. Ein Beispiel: Sie finden auf dem Dachboden ihres Hauses einen Koffer. Darin hat vor 100 Jahren der Eigentümer 10.000 Rentenmark und 1 Unze Feingold versteckt. Das Geld ist wertlos, aber das Gold ist immer noch wertvoll.
  4. Anleihen
    Anleihen bieten einen Nominalzins und damit keinen vollständigen Schutz vor Inflation. Liegt die Inflation höher als der Anleihenzins, wird die tatsächliche Verzinsung (Realzins) negativ. Es gibt jedoch einige Arten von Anleihen die einen Inflationsschutz bieten. Diese können zum Beispiel eine inflationsgeschützte Zinszahlung bieten.

Für jeden Anleger ist es wichtig, sich vor einer Anlageentscheidung umfassend über die geplante Geldanlage zu informieren. Die Rendite und der mögliche Inflationsschutz sollte dabei nur ein Entscheidungskriterium sein. Die Art der Anlage sollte auch immer zu den Anlagezielen und der persönlichen Risikobereitschaft des Anlegers passen.

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Fazit:
Die Inflation ist Gift für die meisten Geldanlagen, da sie die Rendite mindert und somit die Kaufkraft des Geldes reduziert. Viele Anleger wissen nicht, dass sie mit Ihren Zinsanlagen "still und heimlich" Jahr für Jahr Geld verlieren, auch wenn der Anlagebetrag (Nominalbetrag) durch die Zinsgutschriften steigt. Clevere Anleger investieren deshalb einen Teil ihrer Geldanlagen in Aktien, Immobilien, Rohstoffen und inflationsgeschützten Anleihen.
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Robert Aschauer
Über den Autor: Robert Aschauer
Der erfahrene Finanzexperte Robert Aschauer schreibt für einfach-rente.de über die Themen Rente & Altersvorsorge. Er ist Dipl. Bankbetriebswirt (ADG), Financial Planer, Kreditanalyst und Ruhestandsplaner und hat langjährige Praxiserfahrung im Bankwesen und als unabhängiger Honorarberater.

Der Artikel "Wie soll ich mein Geld bei Inflation anlegen?" wurde am 05.06.2023 von Robert Aschauer verfasst.

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