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Gold als Altersvorsorge: Eignet sich Gold als Geldanlage?

Robert Aschauer
Autor: Robert Aschauer
Unabhängiger Finanzexperte - Dipl. Bankbetriebswirt (ADG) - Ruhestandsplaner

Obwohl Gold keine sichere Anlage ist, lassen sich viele Privatanleger von Gold oder Edelmetallen als Geldanlage verzaubern. Doch ist Gold wirklich eine vernünftige Anlageform und eignet es sich auch zum Aufbau einer Altersvorsorge? Auf diese Fragen erhalten Sie hier Antworten und zudem erfahren Sie, wann Gold eine vernünftige und solide Geldanlage sein kann.

Warum ist Gold als Geldanlage interessant?

Wenn Anleger bei Gold und Edelmetallen alle bestehenden Mythen ausblenden und sich von keinen Emotionen leiten lassen, dann zählen bei Gold nur noch die reinen Fakten und diese dürften viele Anlegerinnen und Anleger abschrecken. Denn Gold ist als Geldanlage und gerade für die Altersvorsorge problematisch, weil es starken Preis-Schwankungen unterliegt, keine laufenden Zinsen oder Erträge abwirft, Kosten verursacht und es nachweislich bessere und einfachere Anlagen für die Altersvorsorge gibt. Doch warum kann Gold trotzdem für Sie eine vernünftige Geldanlage sein?

Wann glänzt Gold als Geldanlage?

Privatanleger, die ihr Vermögen überwiegend in Gold anlegen und von kurzfristigen Kursschwankungen profitieren wollen, werden in der Finanzwelt als Spekulanten bezeichnet. Sie "wetten" auf kurzfristige Kursgewinne und haben Gold weniger als strategische Anlage im Blickwinkel. Da der Goldpreis sehr hohen Wertschwankungen unterliegt, kann diese Spekulation aufgehen oder hohe Verluste bescheren.

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Gold kann aber auch eine sehr vernünftige Anlageform sein, da Gold einen wesentlichen Vorteil besitzt: Der Goldpreis entwickelt sich in der Regel gegenläufig zu den Kursen der gängigen Anlagen für die Altersvorsorge. So sind in der Vergangenheit gerade in Krisenzeiten die Goldpreise massiv gestiegen und beispielsweise die Kurse von Aktie oder Anleihen gefallen.

Gold eignet sich hervorragend zur Risikostreuung

Wer Gold als strategische Anlage zur Risikostreuung einsetzen will, sollte wegen der starken Kursschwankungen aber nur 5 bis 10 Prozent vom Depotanteil in Gold halten. In diesen Fällen kann eine Goldanlage in Krisenzeiten glänzen und die natürlichen Zyklen an den Finanzmärkten risikomindernd ausgleichen.

Wann steigt der Goldpreis?

Gold gilt als Krisenwährung in unsicheren Zeiten. Wenn politische, wirtschaftliche oder sonstige Krisen die Ängste der Menschen erreichen, flüchten viele Anleger in Gold. So haben beispielsweise die Bankenkrise, Eurokrise, Flüchtlingskrise und Coronakrise die Goldkurse unmittelbar ansteigen lassen. Anleger sollten sich, gerade im Hinblick auf ihre Altersvorsorge, eine entscheidende Frage stellen: Welche Rendite wirft Gold schlussendlich langfristig ab?

Welche Rendite kann ich bei einer Goldanlage langfristig erwarten?

Gold ist selten und begehrt. Das hat dazu geführt, dass Gold über Jahrhunderte seinen Wert behalten konnte. Doch die Gewinne bzw. die Vermögenszuwächse fallen im Gegensatz zu anderen Finanzprodukten geringer aus. Denn mit Goldanlagen werden keine Einnahmen (Zinsen oder Dividenden) erzielt, beim Kauf werden Preisaufschläge zum Goldpreis verrechnet und eine sichere Verwahrung (Safe, Banktresor etc.) verursachen Kosten. Auch Währungsveränderungen können sich negativ auswirken, da der Goldhandel auf US-Dollar-Basis erfolgt.

Diese Faktoren haben in der Vergangenheit dazu geführt, dass Gold auf lange Sicht keine überlegende Rendite erzielen konnte. Als langfristige Geldanlage und ganz besonders für die Altersvorsorge, gibt es beim Direktvergleich mit anderen Anlageformen bessere Optionen. Eine davon ist eine Geldanlage in einen weltweit breit gestreuten ETF-Aktienfonds.

Soll ich in Aktien oder Gold für die Altersvorsorge sparen?

Stiftung Warentest (Zeitschrift Finanztest 8/2021 - Artikel: "Gold als vernünftige Depotbeimischung") hat die historische Enwicklung des Goldpreises im Vergleich zu Aktien (MSCI Weltaktienindex) untersucht. Das Ergebnis ist eindeutig: Der Aktienmarkt hat mit durchschnittlich 8 Prozent pro Jahr gegenüber 5,6 Prozent bei Gold überzeugt.

Die überlegene Rendite der Aktienanlage hätte in den letzten 30 Jahren (1991 - 2021) zu folgendem Ergebnis geführt:

Einmalanlage von 10.000 EUR
Anlage in MSCI World Aktienindex - Vermögen in 30 Jahren: 100.600 EUR
Anlage in Gold - Vermögen in 30 Jahren: 51.200 EUR

Diese Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache: Aktienanlagen eignen sich für den langfristigen Vermögensaufbau besser und erzielen höhere Renditen als eine Anlage in Gold!

Wie kann ich mein Geld in Gold anlegen?

Privatanleger, die in Gold investieren, kaufen häufig Münzen, Barren, Goldminenaktien, Zertifikate oder Fondsanlagen. Beliebt und empfehlenswert sind sogenannte Sparpläne in ETF-Gold-Fonds. Diese Anlageform ist günstig, einfach und bereits mit kleinen Anlagebeträgen möglich. Denn bei einem Sparplan werden keine hohen Einmaleinzahlungen geleistet, sondern monatliche Sparraten.

Das Auf und Ab des Goldpreises spielt bei diesem System keine zu große Rolle, da die regemäßigen Einzahlungsraten mal bei hohen, mal bei niedrigen Kursen zu Käufen führen. Über einen längeren Zeitraum werden durch dieses System (Fachbegriff: Cost Average Effekt) Kursschwankungen etwas ausgeglichen und die Anleger erzielen einen günstigen Durchschnittspreis.

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Fazit:
Gold glänzt, aber nicht immer als Geldanlage. Das liegt daran, dass Gold starken Kursschwankungen und einige negative Eigenschaften besitzt. Deshalb sollten Privatanleger Gold nicht als Spekulation kaufen, sondern als strategische Anlage und höchstens 5 bis 10 % Ihres Vermögens in das Edelmetall investieren. Zur Risikostreuung kann Gold glänzen, da sich der Goldpreis häufig gegenläufig zu den Preisen der gängigen Finanzanlagen entwickelt. Gold kann in Krisenzeiten die natürlichen Zyklen an den Finanzmärkten risikomindernd ausgleichen. Für die Altersvorsorge ist Gold jedoch weniger geeignet. Langfristige Renditevergleiche zeigen, dass andere Anlageformen wesentlich bessere Renditen abwerfen. Besonders mit Aktienanlagen konnten Privatanleger langfristig deutlich mehr Vermögen bilden als wie mit einer Goldanlage.
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Robert Aschauer
Über den Autor: Robert Aschauer
Der erfahrene Finanzexperte Robert Aschauer schreibt für einfach-rente.de über die Themen Rente & Altersvorsorge. Er ist Dipl. Bankbetriebswirt (ADG), Financial Planer, Kreditanalyst und Ruhestandsplaner und hat langjährige Praxiserfahrung im Bankwesen und als unabhängiger Honorarberater.

Der Artikel "Gold als Altersvorsorge: Eignet sich Gold als Geldanlage?" wurde am 17.12.2021 von Robert Aschauer verfasst.

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