Wovon hängt der Wert einer Aktie ab?
Aktien werden an der Börse gehandelt. Angebot und Nachfrage sind für die Preisbildung verantwortlich. Existiert mehr Angebot als Nachfrage vorhanden ist, fallen die Kurse oder umgekehrt. Doch welchen Preis darf eine bestimmte Aktie kosten? Welchen tatsächlichen Wert dürfte eine Aktie unabhängig von Angebot und Nachfrage haben?
Zieht man vom Vermögen einer Aktiengesellschaft die Schulden ab, bleibt das Eigenkapital übrig. Wird das Eigenkapital durch die Anzahl der Aktien geteilt wird, erhält man als Ergebnis den Buchwert einer Aktie. Doch das Vermögen einer Gesellschaft ist in der Regel höher als die Bilanzwerte. So werden zum Beispiel Immobilien nicht zum aktuellen Verkehrswert ausgewiesen, sondern zum ursprünglichen Kaufpreis. Die Differenz zwischen Buchwert/Bilanzwerte und tatsächlichen Verkehrswerten wird als stille Reserve bezeichnet. Werden die stillen Reserven einer Firma zum Buchwert addiert, erhält man den Substanzwert. Doch auch der Substanzwert ist nicht der tatsächliche Wert einer Firma. Denn jede Firma setzt das vorhandene Kapital und Vermögen ein, um damit Jahr für Jahr Gewinne zu erwirtschaften. Diese Fähigkeit wird als Ertragswert bezeichnet. Besitzt eine Firma einen hohen Ertragswert und gute Zukunftsaussichten, dann wird dieser Sachverhalt auch den Preis einer Aktie beeinflussen.
An diesen Ausführungen sehen Sie, dass es für Verbraucher nicht einfach ist, den Wert einer Aktie zu erkennen. Es stellt sich die Frage, ob eine Investition in Einzelaktien überhaupt für Privatpersonen eine sinnvoll Geldanlage sein kann. Im Hinblick auf eine ausgewogene Vermögensstreuung ist davon eher abzuraten.