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Kapitalanlagen: Der Inhalt ist wichtig - nicht die Verpackung

Wer im Supermarkt steht, kennt vielleicht das Problem. Vor einem liegt das Regal mit den Frühstücks-Cerealien. Jede Packung sieht anders aus und ist an sich schön gestaltet. In den Verpackungen befindet sich jedoch oftmals das Gleiche. Bezahlt werden muss aber - je nach Aufmachung und verlockender Werbung - ein abweichender Preis.

So stellen in aller Regel auch die bekannten Markenhersteller sämtliche Produkte für Discountmärkte her. Dort gibt es für weniger Geld in aller Regel mindestens die gleiche Qualität. Ähnlich verhält es sich mit Finanzprodukten.

Vier Anlageklassen ergeben vier Chancen-Risiko-Kombinationen

Pragmatisch betrachtet gibt es eigentlich nur vier Anlageklassen:

  1. Unternehmerische Beteiligungen (z.B. Aktien)
  2. Schuldscheine (z.B. Bankeinlagen oder Staatsanleihen)
  3. Rohstoffe (z.B. Edelmetalle und Öl)
  4. Immobilien (vermietet oder selbstgenutzt)

Jede der vier Anlageklassen (Asset-Klassen) bringt eigene Chancen und Risiken mit sich, denn Chance und Risiko gehen in der Kapitalanlage - wie im richtigen Leben - stets miteinander einher. Deshalb weisen Produkte einer Anlageklasse immer eine ähnliche oder identische Chancen-Risiko-Kombination auf.

Ein Beispiel: Ob Sie Aktien direkt an der Börse kaufen oder die gleichen Aktien indirekt über ein Aktien-Zertifikat einer Bank erwerben, verändert nicht das Chancen-Risiko-Verhältnis der Anlage. Bei beiden Anlagen besitzen Sie die gleichen Ertragschancen und gehen Sie identische Risiken ein. Der Unterschied liegt häufig in den Kosten: Beim Zertifikat kann die Bank eine Aufschlag verlangen und im Produkt weitere Provisionen verstecken. Diese unnötigen Kosten bezahlen Sie über den Verkaufspreis und diese Gebühren reduzieren den Ertrag (Chance) der Geldanlage.
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Nur Kaufen was verständlich und durchschaubar ist

Banken und Versicherungen wollen Geld verdienen und möglichst hohe Gewinne erwirtschaften. So wundert es nicht, dass um diese stets gleichen Anlageklassen von der Finanzindustrie tausende verschiedene Produktlösungen mit unterschiedlichen Kostenstrukturen und teilweise schwer verständlichen Eigenschaften konstruiert werden. Die Produkte werden damit für viele Verbraucher undurchschaubar. Fehlt aber die Vergleichsmöglichkeit und die Transparenz, wird häufig zu teuer oder falsch eingekauft.

Der Inhalt bestimmt immer das Risiko und die Chance

In Summe kann sich das Rendite-Risiko-Profil, also das Verhältnis aus der Chance der Anlage zu deren Risiko, dieser konstruierten Produkte jedoch langfristig nicht von dem Profil der Mischung der darin enthaltenen Anlageklassen abkoppeln. So mag auf der Verpackung wohl "Schoko-Müsli" stehen, wenn aber nur Haferflocken darin verborgen sind, nach was wird es wohl am Ende schmecken? Wo soll die Schokolade herkommen, wenn im Produkt gar keine verarbeitet wurde?

Wo soll also die Chance eines Finanzproduktes herkommen, wenn kein Risiko eingegangen wird?

Hohe Rendite bedeutet mehr Risiko

Wir können heute auf Basis der modernen Kapitalmarktforschung davon ausgehen, dass die Kapitalmärkte sehr effizient sind. Das heißt, dass es keinen anderen Preis für ein Anlageprodukt geben kann, als den Preis, der sich aus Angebot und Nachfrage und dem eingegangenen Chancen-Risiko-Verhältnis zum Zeitpunkt des Kaufes ergibt. Im Umkehrschluss bedeutet dies übrigens nicht, dass der aus freiem Angebot und freier Nachfrage gebildete Preis der stets objektiv richtige Preis sein muss! Es gibt jedoch zum Zeitpunkt seines Entstehens keinen besseren.

Dem zur Folge kann langfristig jedes noch so schön verpackte Finanzprodukt, sei es zum Beispiel eine Kapitallebensversicherung oder ein Zertifikat kein besseres Verhältnis aus Chance und Risiko aufweisen, als das Mischungsverhältnis der dahinter liegenden Anlageklassen abzüglich der Kosten des Produkt(mantels).

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Fazit:
Gerade für die Rentenplanung ist eine langfristige Betrachtungsweise der gewünschten Chancen-Risiko-Kombination erforderlich. Da die Produktkosten nachweislich den größten Einfluss auf die langfristige Rendite des Produktes haben, gilt es diese bestmöglich zu vermeiden und einfach "pur" in die richtige und individuelle Mischung der Anlageklassen zu investieren.

Ein guter und unabhängiger Berater kann Sie dabei unterstützen. Denn wieso sollten Sie für Schoko-Müsli bezahlen, um einfache Haferflocken zu bekommen?

Über den Autor: Christian Fuchs

Christian Fuchs gründete das Family Office Fuchs um auf Honorarbasis seinen meist sehr vermögenden Mandanten mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Er agiert als deren rechte Hand und nicht als ein Gegenüber, das eigentlich nie frei von Interessenskonflikten beraten kann.

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Der Artikel "Kapitalanlagen: Der Inhalt ist wichtig - nicht die Verpackung" wurde am 09.04.2013 verfasst.

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