Aktienrente: So klappt die Altersvorsorge mit Aktien
"Wir sollten die Aktienmärkte nutzen, um langfristig eine bessere Vermögens- und Kapitalbildung in den privaten Haushalten zu schaffen", so lautet eine Aussage von dem Politiker Friedrich Merz zum Thema Altersvorsorge. Doch bietet eine Altersvorsorge mit Aktienwirklich gute Aussichten auf eine dauerhafte und sichere private Zusatzrente? Und mit welcher Anlageform können sich Anleger eine Aktienrente aufbauen?
Wie sollte eine ergänzende Altersvorsorge im Idealfall aussehen?
Die optimale Anlage für die Altersvorsorge sollte sicher, preiswert, flexibel, vielseitig und unkompliziert sein und beste Aussichten auf eine gute Rendite bieten. Eine hohe Messlatte für eine Geldanlage. Da stellt sich die berechtigte Frage: Gibt es eine Anlageform mit diesen Vorteilen? Ja, denn eine Aktienrente über ETF-Sparplänen erfüllt alle diese Voraussetzungen. Lediglich bei der Sicherheit müssen Anleger gewisse Abstriche hinnehmen, denn an Aktienmärkten treten immer wieder unvermeidliche Kursschwankungen auf.
Was sind ETF-Aktiensparpläne?
ETF ist die Abkürzung für den englischen Begriff Exchange Traded Funds. Dabei handelt es sich um an der Börse gehandelte Indexfonds. Klingt kompliziert – ist es aber nicht und funktioniert ganz einfach. Anleger können sich über diese Fonds an Börsenindizes, wie zum Beispiel an dem bekannten DAX-Index, beteiligen. Das geht bereits mit kleinen Beträgen und verursacht nur geringe Kosten. Bei einem ETF-Aktiensparplan können Anleger einen frei gewählten Betrag auswählen, der zum Beispiel monatlich in den gewünschten Aktienindex fließt. Jede Zahlung erhöht die Anzahl der Fondsanteile und damit die Anlagesumme. Der Anleger profitiert von der Entwicklung des gewählten Aktienindex.
Diese Vorteile bieten ETF-Aktiensparpläne?
Welche Vorteile bieten ETF-Aktiensparläne und erfüllen Sie wirklich die Anforderungen an eine gute Altersvorsorge?
- Sicherheit hinsichtlich der Rückzahlung: ETF-Fonds sind sichere Anlagen, denn die Fondsanteile werden als Sondervermögen behandelt und nicht bei der Fondsgesellschaft geführt. Eine unabhängige Depotstelle verwaltet die Anlagegelder. Das Geld ist somit bei einer Pleite der Fondsgesellschaft sicher.
- Sicherheit hinsichtlich Kursentwicklung: ETF-Aktienfonds investieren Geld in Aktien und Aktien unterliegen von Natur aus Kursschwankungen. Die allgemeine Wirtschaftslage und die Unternehmensgewinne bestimmen die Nachfrage nach Aktien und somit die Kursentwicklung. In der Vergangenheit wurden negative Kursentwicklungen bzw. Börsen-Crashs im Zeitverlauf immer wieder ausgeglichen. Anleger, die mit den wechselnden Kursentwicklungen nicht leben können, sollten diese Anlageform meiden.
- Preiswert: Gegenüber herkömmlichen Aktienfonds, die üblicherweise Kaufgebühren von 5 % und eine jährliche Verwaltungsgebühr von 1,5 – 2 % berechnen, sind ETF-Aktienfonds günstig. Es fallen keine Kaufgebühren an und nur sehr geringe laufende Gebühren. Die Gesamtkostenquote pro Jahr liegt meist weit unter einem Prozent.
- Flexibel: Sparpläne sind häufig bereits ab 25 Euro pro Monat möglich. Der Anleger kann die Raten jederzeit ändern, aussetzen oder stoppen. Es gibt keine Vertragsbindung und die Verfügung über das Guthaben ist ohne Einschränkungen möglich.
- Vielseitig: Anlegern steht ein ganzes Universum an ETF-Fonds zur Verfügung. Für die Altersvorsorge sollten sie jedoch immer in einen weltweit breit gestreuten Aktienmarkt investieren. Das senkt das Risiko und erhöht die Ertragsaussichten. Mit diesen Indizes können Anlegern eine breite Streuung umsetzen:
- MSCI World: In dem Index befinden sich 1.600 Unternehmen aus 23 Industrieländern.
- MSCI All Country World: Knapp 2.800 Unternehmen aus 47 Ländern (Industrieländern und Schwellenländer) tummeln sich in diesem Index.
- FTSE All World: Der Index misst die Aktienmarktentwicklung mittlerer und großer Emittenten aus der ganzen Welt. Im Index befinden sich ca. 3.000 Aktienunternehmen aus annähernd 47 Industrie- als auch Schwellenländer.
- Unkompliziert: ETF-Aktiensparpläne sind bequem und einfach. Depotkonto eröffnen. Sparplan einrichten. Fertig. Jetzt werden regelmäßig Monat für Monat Sparraten für die Altersvorsorge angelegt. Der Ein- und Ausstieg ist jederzeit möglich.
- Rendite: Anleger konnten sich in der Vergangenheit, bei langfristigen Sparplänen, über eine hohe einstellige Rendite freuen. Stiftung Warentest hat ermittelt, dass Anleger in den MSCI World in den vergangenen 30 Jahren knapp 7 Prozent pro Jahr als Rendite erreichen konnten. Damit ist die Einstiegsfrage zu diesem Artikel "Bietet eine Altersvorsorge mit Aktien gute Aussichten auf eine dauerhafte und sichere private Zusatzrente?" positiv beantwortet.
Wann sollte man bei der Aktienrente wieder aussteigen?
Einige Jahre vor der geplanten Rente müssen Anleger ihren Fonds überprüfen und an den Ausstieg denken. Experten raten, bereits 5 bis 7 Jahre vor der Rente an Umschichtungen zu denken. Ob ein kompletter oder teilweiser Ausstieg ratsam ist, hängt von der jeweiligen Situation und den Marktverhältnissen ab. Es gibt aber auch Anleger, die gerne während der Rentenphase auf Aktien setzen und sich dabei attraktive Renditen erhoffen.
Die Rente in Deutschland ist nach dem derzeitigen Drei-Säulen-System der Alterssicherung organisiert. Die gesetzliche Rente (Säule 1) wird immer weniger die Lebenshaltungskosten im Alter sichern können und über eine betriebliche Altersvorsorge (Säule 2) verfügt nur jeder zweite Arbeitnehmer. Ohne die dritte Säule, die private Altersvorsorge, werden viele Rentner im Alter finanzielle Probleme bekommen. Da hilft nur die private Vorsorge und das nach Möglichkeit mit einer guten, preiswerten und renditestarken Geldanlage. Ein ETF-Aktiensparplan biete sich für die Altersvorsorge an, da es sich um eine flexible, preiswerte, bequeme, vielseitige und renditestarke Anlageform handelt.