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Rentenreform: Wirtschaftsweise fordern die Rente mit 71

Robert Aschauer
Autor: Robert Aschauer
Unabhängiger Finanzexperte - Dipl. Bankbetriebswirt (ADG) - Ruhestandsplaner

Das Ergebnis eines Gutachtens der "Wirtschaftsweisen" hat die Debatte um die Rente mit 71 massiv angeheizt. Werden die künftigen Rentner bis zum 71. Lebensjahr arbeiten müssen? Was steckt hinter dem Gutachten und welche Auswirkung hat die Forderung nach einer erneuten Rentenreform?

Koppelung des Rentenalters an die steigende Lebenserwartung

Diese Forderung ist nicht neu und bei einer nüchternen Betrachtung der Fakten die logische Konsequenz aus der Rentenmisere und der steigenden Lebenserwartung. Die Probleme des demografischen Wandels werden von allen führenden Rentenexperten und vielen Politikern anerkannt: Immer weniger beschäftigte Junge, müssen die Renten von immer mehr Älteren stemmen. Hochrechnungen ergeben, dass im Jahr 2030 zwei Beschäftigte die Rentenlast von einem Rentner tragen müssen. Zudem steigt die Lebenserwartung der Deutschen kontinuierlich an. Die Finanzlage der Rentenkasse wird immer angespannter und das Rentenniveau wird weiter sinken. Doch welche Stellräder haben die Politiker um das Rentensystem zu stabilisieren? Grundsätzlich gibt es folgende Möglichkeiten:

Eine Beitragserhöhung belasten die Arbeitnehmer und gefährden die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Eine Reduzierung der Rentensteigerungen oder sogar eine Rentenkürzung werden vielen Politikern vermeiden, denn das Kreuzchen der Rentner kann am Wahltag wahlentscheidend sein. Bleibt also für eine erneute Rentenreform nur noch die Möglichkeit der Erhöhung des Renteneintrittsalters.

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Herausforderung Generationenvertrag

Das Video zeigt die Probleme der Rentenkassen im Hinblick auf die Bevölkerungsentwicklung und dem demografischen Wandel.

Aktuelles Renteneintrittsalter

Aktuell gibt es die Rente mit 67. Seit dem Jahr 2012 wird das Renteneintrittsalter schrittweise erhöht. Wer frühzeitig in Rente gehen will, muss mit hohen Rentenabschlägen rechnen.

Die Forderung der "Wirtschaftsweisen"

Die sogenannten Wirtschaftsweisen fordern eine "Koppelung des Rentenalters an die steigende Lebenserwartung. Dies würde bis zum Jahr 2080 bei einer Lebenserwartung von 88 Jahren für Männer und 91 Jahren für Frauen zu einem gesetzlichen Renteneintrittsalter von 71 Jahren führen." Gewerkschaften und einige Politiker üben scharfe Kritik an dieser Forderung und signalisieren damit Widerstand. Doch die Debatte zeigt auch, die nächste Rentenreform steht vor der Tür. Denn ohne Rentenreform werden die Beiträge für die Rentenkassen ansteigen und das Rentenniveau wird weiter fallen. Selbst die Bundesregierung räumt in einer vorläufigen Berechnung von 2016 ein, dass ohne eine Reform das Verhältnis der Rente zum Durchschnittslohn von heute 47,8 Prozent bis 2045 auf voraussichtlich 41,6 Prozent fallen könnten. Auch der Beitragssatz könnte in diesem Zeitraum von 18,7 auf 23,4 Prozent steigen.

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Fazit:
Die gesetzliche Altersrente hat große Finanzierungsprobleme. Das Rentenniveau wird ohne eine erneute Rentenreform weiter sinken. Die staatliche Rente alleine kann die Altersvorsorgte nicht mehr regeln. Um die Finanzlage der Rentenkassen zu stabilisieren, gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten: Erhöhung der Beiträge, Reduzierung der künftigen Rentensteigerungen bzw. Rentenkürzungen oder die Erhöhung des Renteneintrittsalters. Die sogenannten Wirtschaftsweisen haben in einem Gutachten die Rente mit 71 gefordert und empfehlen bei der nächsten Rentenreform die Koppelung des Rentenalters an die steigende Lebenserwartung. Egal wann die nächste Rentenreform kommt und wie sie ausfallen wird, ohne eine die private Altersvorsorge wird es künftig für Renten im Alter unbequem. Die Rente wird häufig nicht mehr ausreichen, um den gewünschten Lebensstandard zu ermöglichen. Ohne eine zusätzliche private Rente droht vielen Bundesbürgern die Altersarmut. Prüfen Sie Ihre Rentenansprüche und verschaffen Sie sich einen Überblick über Versorgungssituation im Alter. Nutzen Sie hierzu unsere kostenfreie Rentenberechnung und Altersvorsorgeanalyse.
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Robert Aschauer
Über den Autor: Robert Aschauer
Der erfahrene Finanzexperte Robert Aschauer schreibt für einfach-rente.de über die Themen Rente & Altersvorsorge. Er ist Dipl. Bankbetriebswirt (ADG), Financial Planer, Kreditanalyst und Ruhestandsplaner und hat langjährige Praxiserfahrung im Bankwesen und als unabhängiger Honorarberater.

Der Artikel "Rentenreform: Wirtschaftsweise fordern die Rente mit 71" wurde am 23.11.2016 von Robert Aschauer verfasst.

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