Welche Versicherungen brauchen Berufsstarter und junge Menschen?
Junge Menschen werden bereits im Studium von Versicherungsvertretern zum Abschluss von Versicherungen gedrängt. Da junge Menschen und Berufsstarter in den ersten Berufsjahren wenig verdienen, können sie unnötige und falsche Versicherungspolicen nicht gebrauchen. Die Absicherung existenzieller Risiken ist jedoch Pflicht. Deshalb sollten Sie sehr genau prüfen, welche Policen wirklich sinnvoll sind und ob nicht über die Eltern eine Absicherung besteht.
Diese Policen benötigen Berufsstarter und junge Menschen
Grundsätzlich benötigen junge Menschen nur folgende Versicherungspolicen:
- Haftpflichtversicherung
- Berufsunfähigkeitsversicherung
Nur in besonderen Fällen sind weiter Absicherungen notwendig. So kann zum Beispiel ein Auslandsaufenthalt durch eine Auslandskrankenversicherung und eine teuren Wohnungseinrichtungen durch eine Hausratversicherung abgesichert werden. Erfolgt keine Absicherung der Erwerbsunfähigkeit, dann kann eine Unfallversicherung einen geringen Schutz bei Unfallkrankheiten bieten. Aber nur, wenn durch eine Unfall eine dauerhafte Beeinträchtigung vorliegt. Das kommt jedoch selten vor.
Ausreichende Haftpflichtversicherung
Fügen Sie durch Unachtsamkeit oder einem Missgeschick einem Dritten einen Schaden zu, dann müssen Sie mit Schadensersatzforderung rechnen. In schlimmen Fällen können dabei Forderungen in mehrstelliger Millionenhöhe eingeklagt werden. Sind Sie nicht versichert, droht Ihnen der finanzielle Ruin. Denn wenn Sie nicht bezahlen können, wird der Geschädigte das laufende Einkommen und/oder in das vorhandene Vermögen pfänden. Und das ein Leben lang.
Berufsunfähigkeitsversicherung
Leider wird dieses Risiko häufig völlig unterschätzt. Dabei wird rein statistisch gesehen jeder vierte Berufstätige vor dem Eintritt in die Altersrente berufsunfähig. Können Sie den Beruf zum Beispiel durch Krankheit nicht mehr ausüben, erzielen Sie kein Einkommen. Das Geld zum Leben fehlt. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung schütz davor. Die Police ist für junge Leute leicht zu bekommen, weil in dieser Lebensphase kaum gesundheitliche Probleme vorliegen. Achten Sie bitte bei Vertragsabschluss auf die Versicherungsbedingungen und hohe Flexibilität der Police. Nur so können Sie später den Versicherungsschutz bei Bedarf verändern und einer neuen Lebensphase (Heirat, Kind etc.) anpassen.
Welche Versicherungen werden nicht benötigt
Auf keinen Fall müssen junge Menschen das Todesfallrisiko über eine Risikolebensversicherung oder kapitalbildende Lebensversicherung abdecken. Diese Versicherungen helfen nur dem Versicherungsvertreter seine hohen Provisionsziele zu erreichen. Sie sollten nur Risiken versichern, die existenzielle Schäden verursachen können. Eine Schadensersatzforderung (Haftpflichtversicherung) über mehrere Millionen Euro kann den finanzielle Ruin bedeuten. Der Verlust der Wohnungseinrichtung (Hausratversicherung) ist zwar schmerzlich, aber bei jungen Leuten vielleicht mit wenig Geld wieder zu ersetzen.
Übriges Geld in die Altersvorsorge stecken
Mit dem Aufbau einer eigenen Rente bzw. privater Altersvorsorge können junge Menschen und Berufsstarter nicht früh genug beginnen. Sind die existenziellen Risiken abgesichert, dann können Sie damit in die private Altersvorsorge investieren. Doch auch hier gilt: Nur wer sinnvolle Anlagen und die richtige Strategie wählt, hat Erfolg und im Rentenalter eine passende und solide Absicherung.
Unnötige Versicherungen kosten nur Geld. Deshalb sollten junge Menschen und Berufsstarter nur die existenziellen Risiken absichern. Wer sich richtig versichert hat, kann eventuell noch Gelder für die private Altersvorsorge aufwenden. Das lohnt sich doppelt, denn wer frühzeitig Geld für das Rentenalter anlegt, kann seine Ersparnisse länger für sich arbeiten lassen und auch in Anlagen mit höheren Chancen investieren. Das beeinflusst das Gesamtergebnis positiv und führt zu einer höheren Zusatzrente im Ruhestand.
- Einlagensicherung: So sicher sind Ihre Spareinlagen
- Welche Faktoren bestimmen die Rendite einer Lebensversicherung?
- Rentenberechnung: Wie viel Rente bekomme ich später einmal?
- Die Rürup-Rente ist nicht immer die beste Entscheidung
- Anlagestrategie: Punkte, die für eine erfolgreiche Geldanlage wichtig sind