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Corona & Börse: Wann ist eine günstige Kaufgelegenheit?

Robert Aschauer
Autor: Robert Aschauer
Unabhängiger Finanzexperte - Dipl. Bankbetriebswirt (ADG) - Ruhestandsplaner

Corona-, Finanz- oder Euro-Krise - fast alle Krisen laufen nach dem gleichen Muster ab. Es werden Ängste geschürt und viele Anleger fürchten einen scharfen Wirtschaftsabschwung. Die Furcht vor einer massiven Rezession führt zu Aktienverkäufen und die Börsenkurse werden in den Keller geschickt.

Anleger verkaufen häufig in der Krise Ihre Aktienbestände, um größere Verluste zu vermeiden und um auf einen günstigen Einstiegspunkt zu warten. Warum diese Handlungsweise ein weit verbreiteter Fehler ist, erfahren Sie in diesem Artikel.

Zeit und nicht der Zeitpunkt ist der beste Renditebringer

Zahlreiche wirtschaftswissenschaftliche Forschungen haben bewiesen, dass die Kurse bzw. Renditen von Aktien nicht zuverlässig prognostizierbar sind. Egal ob an der Börse ein Bullenmarkt (anhaltend steigende Kurse) oder ein Bärenmarkt (anhaltend fallende Kurse) vorherrscht, ein Kaufen oder Verkaufen auf der Basis von Kursprognosen (Markt-Timing) ist in den meisten Fällen renditeschädlich. Der beste Renditebringer ist die Zeit - also Aktien zu kaufen und langfristig zu halten (Buy-and-Hold).

Lohnt sich Markt-Timing?

Eine Börsenweisheit lautet: hin und her macht meist nur die Taschen leer. Denn eine Spekulation an der Börse auf einen günstigen Ein- und Ausstiegszeitpunkt (Markt-Timing) ist äußerst schwierig und lohnt sich selten. Das Gegenteil ist der Fall: Das Kaufen bzw. Verkaufen verursacht im Zeitablauf beachtliche Kosten (Handel-, Order- oder Fondsgebühren, Steuerzahlungen etc.) und schmälern somit die Langfristrendite.

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Lohnt sich Buy-and-Hold?

Für einen langfristigen Vermögensaufbau mit Aktien ist die Strategie "Kaufen und behalten" (Buy-and-Hold) meist die bessere Wahl. Denn nicht die Spekulation, d.h. die Suche nach dem richtigen Zeitpunkt, entscheidet langfristig über die Höhe der Rendite, sondern die Zeit, sprich wie lange Sie in Aktien insgesamt investiert bleiben. Bei der Renditebetrachtung ist der "richtige" Einstiegszeitpunkt nicht so entscheidend. Wichtig ist vielmehr, dass Sie in Aktien investiert sind. Dabei sollten Sie einen passiven Ansatz fahren, einen langfristigen Anlagehorizont und ein möglichst breit gestreutes Aktienportfolio besitzen.

Börsenverluste mit 5 simplen Regeln vermeiden

Die Infografik "Börsenverluste mit 5 simplen Regeln vermeiden" veranschaulicht, wie Privatanleger einfach, bequem und mit guten Rendite-Chancen am Aktienmarkt anlegen können.

Krisen & Börsen-Crash: Diese Regeln verhindern Verluste

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Sie dürfen diese Infografik gerne auf Ihrer Webseite verwenden. Hinweise zur Nutzung unserer Infografiken.

Wer diese 5 simplen Regeln bei Aktienanlagen beachtet, kann sich schlussendlich auf gute Renditen bei überschaubaren Risiken freuen.

Regel 1: Wähle eine passive Aktienanlagestrategie
Treten Sie an der Börse nicht als Spekulant auf, sondern als Anleger der Aktien nach einem festgelegten Plan kauft und langfristig behält. Denken Sie immer daran, dass Aktienkurse nicht prognostizierbar sind. Trotz der Kursschwankungen waren Aktien in der Vergangenheit die rentabelsten Geldanlagen. Das gilt auch für die Gegenwart und wird auch in der freien Marktwirtschaft in der Zukunft so bleiben. Ein gute passive Aktienstrategie zu günstigen Konditionen lassen sich mit ETF-Fonds umsetzen. Mehr zu dieser cleveren Fondsstrategie finden Sie im Artikel ETF-Fonds: Tipps & Empfehlungen für Anleger.

Regel 2: Nur Gelder anlegen, die langfristig zur Verfügung stehen
Aktienkurse fallen und steigen. Deshalb sollten Sie nur Geld in Aktien anlegen, dass Sie auch langfristig entbehren können. Nur so sind Sie in der Lage, Kursdellen oder Börsen-Crashs auszusitzen und mit Ihren Ersparnissen die hervorragenden Langfristrenditen von Aktien zu ernten.

Regel 3: Nur in ein globales und breit gestreutes Aktienportfolio investieren
Bei Aktien möglichst nicht auf Einzelaktien setzen. Rentabler und risikoärmer ist es, das Geld in ein global diversifiziertes Aktienportfolio anzulegen. Ein gutes Beispiel dafür ist ein ETF-Fonds auf den MSCI World-Index. Beim MSCI World-Index sind aus 23 Industrieländer über 1.600 Aktien enthalten. Bei einem ETF-Fonds können Sie sich bereits mit 50 Euro beteiligen.

Regel 4: Regelmäßig mit einem Sparplan anlegen und frühzeitig beginnen
Mit einem Sparplan in einen ETF-Aktienfonds können Sie auch mit kleinem Budget in Aktien beteiligen. Fondssparpläne gibt es bereits ab 25 Euro monatlich. Diese Sparpläne sind flexibel - Sie können Raten beliebig erhöhen oder falls nötig, für einen bestimmten Zeitraum aussetzen oder reduzieren. Den größten Erfolg haben Sie jedoch, wenn Sie möglichst frühzeitig mit dem Vermögensaufbau in Aktien beginnen und regelmäßig sparen.

Regel 5: Eine passende Vermögensaufteilung finden und beibehalten
Sie sollten nicht wahllos, sondern mit System und konkreten Zielen in Aktien investieren. Das Risiko einer Aktienanlage können Sie einschränken, indem Sie sich Gedanken zu einer passenden Vermögensstruktur machen und diese nachhaltig umsetzen. Die Vermögensstruktur gliedert sich in risikoarme und risikobehaftete Anlageformen. Der Aufbau ist grundsätzlich abhängig von Ihrer finanziellen und persönlichen Situation.

Wie soll man sich in Börsen-Crashs verhalten?

Wie sollen Anleger bei einem massiven Börsen-Crash reagieren? Wann ist der richtige Verkaufszeitpunkt bei Börsenkrisen? Wie lange soll ich in der Krise wie bei Corona auf den besten Einstiegskurs warten? Wichtige Fragen, die sich leider nicht pauschal beantworten lassen, da Börsenkurse zu keinen Zeitpunkt prognostizierbar sind. Viele rational denkende Anleger, die mit System in Aktien anlegen und die wichtigsten Börsenregeln beachtet haben, lassen sich von Börsen-Crashs nicht verunsichern. Sie wissen aus der Vergangenheit, dass Kurs-Dellen immer wieder ausgeglichen wurden und die ehemaligen Höchstkurse danach sogar überschritten wurden.

Potenzielle Anleger, die noch keine Aktienanlagen besitzen oder eine zu hohe Liquidität halten, können in Börsen-Krisen gute Einstiegskurse bzw. attraktive Kaufgelegenheit nutzen.

Bei einer Börsen-Krise bekommen Anleger Ihre Emotionen und Ängste am leichtesten in den Griff, wenn Sie sich folgendes ins Gedächtnis rufen: Solange es Menschen gibt die Güter und Dienstleistungen benötigen und diese nachfragen, wird es Unternehmen und Aktiengesellschaften geben, die diese Bedürfnisse befriedigen und dabei Gewinne erwirtschaften.

Das Video veranschaulicht, wie Privatanleger mit simplen Regeln Verluste vermeiden können. Egal ob Corona-Krise, Finanz- oder Euro-Crash, wer sich als Anleger an wichtige Regeln hält, wird jeden Börsen-Abschwung gut überstehen.

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Fazit:
Aktien sind die rentabelste Geldanlagemöglichkeit. Eine spekulative Aktienstrategie (Market-Timing) ist wegen der anfallenden Kosten beim Kauf oder Verkauf und der nicht prognostizierbaren Kursentwicklungen von Aktien langfristig renditeschädlich. Besser ist es Aktien zu kaufen und langfristig zu halten (Buy-and-Hold-Strategie). Privatanleger sollten für Ihre Aktienstrategie wichtige Regeln beachten, dann besitzen Sie gute Rendite-Chancen bei überschaubaren Risiken.
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Robert Aschauer
Über den Autor: Robert Aschauer
Der erfahrene Finanzexperte Robert Aschauer schreibt für einfach-rente.de über die Themen Rente & Altersvorsorge. Er ist Dipl. Bankbetriebswirt (ADG), Financial Planer, Kreditanalyst und Ruhestandsplaner und hat langjährige Praxiserfahrung im Bankwesen und als unabhängiger Honorarberater.

Der Artikel "Corona & Börse: Wann ist eine günstige Kaufgelegenheit?" wurde am 20.04.2020 von Robert Aschauer verfasst.

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