Erfolgsfaktoren bei der Geldanlage für die Altersvorsorge
Viele Bürger machen sich berechtigt Sorgen, um ihre finanzielle Vorsorge im Alter. Das muss nicht sein! Wer auf Produkte mit hohen Renditen setzt und möglichst frühzeitig mit der Planung beginnt, kann auch mit kleinen Beträgen ein beachtliches Vermögen aufbauen. Hier erfahren Sie, welche Geldanlagen in der Vergangenheit die höchsten Renditen erzielten und wie Sie mit diesem Wissen ihre Ruhestandsplanung erfolgreich umsetzen.
Warum für das Alter vorsorgen?
Auf das staatliche Rentensystem alleine können sich die meisten Bundesbürger nicht mehr verlassen. Die Deutsche Rentenversicherung kämpft mit zahlreichen Problemen und die staatliche Rente wird immer weniger den Lebensunterhalt im Alter sichern können. Sie sind gut beraten, wenn Sie ergänzend zur staatlichen Rente eine eigene Vorsorge (Privatrente) aufbauen.
Zeit & Rendite: Die wichtigsten Erfolgsfaktoren bei der Geldanlage
Mit dem Aufbau einer Privatrente sollten Sie so früh wie möglich beginnen und regelmäßig Sparbeiträge in kluge Geldanlagen investieren. Klug heißt, bei der Ruhestandsplanung, Risiko, Liquidität und Rendite von Geldanlagen den eigenen Bedürfnissen bestmöglich anzupassen. Eine wichtige Rolle beim Vermögensaufbau spielen die Rendite einer Geldanlage und der Anlagehorizont.
Die Infografik zeigt die wesentlichen Erfolgsfaktoren einer Geldanlage und die historischen Langfristrenditen verschiedener Anlagearten.
Welche Geldanlagen eignen sich für die private Altersvorsorge?
Sie können grundsätzlich jede Anlageform zur privaten Altersvorsorge zählen, wenn diese für den Kapitalverzehr oder Vermögensverbrauch im Alter bestimmt ist. Die Vorsorge für das Alter kann man in 3 Phasen einteilen:
Phase 1: Vermögensaufbau
Während der Berufstätigkeit sollten Sie für das Alter finanziell vorsorgen und den Vermögensaufbau vorantreiben. Die folgenden Berechnungen zeigen, dass wichtige Erfolgsfaktoren für den Vermögensaufbau die Höhe der Anlagerendite und die Anlagedauer sind.
Monatliche Sparrate von 200 Euro (Anlagedauer 40 Jahre / Einzahlungen: 96.000 Euro)
Erfolgsfaktor: Anlagerendite
2 % Rendite pro Jahr = Endergebnis 146.535 Euro (Zinsertrag: 50.535 Euro)
4 % Rendite pro Jahr = Endergebnis 233.003 Euro (Zinsertrag: 137.003 Euro)
6 % Rendite pro Jahr = Endergebnis 383.500 Euro (Zinsertrag: 287.500 Euro)
8 % Rendite pro Jahr = Endergebnis 648.678 Euro (Zinsertrag: 552.678 Euro)
Monatliche Sparrate von 200 Euro (Anlagerendite 6 %)
Erfolgsfaktor: Anlagedauer
Anlagedauer 10 Jahre = Endergebnis 32.662 Euro (Einzahlungen: 24.000 Euro)
Anlagedauer 20 Jahre = Endergebnis 91.155 Euro (Einzahlungen: 48.000 Euro)
Anlagedauer 30 Jahre = Endergebnis 195.906 Euro (Einzahlungen: 72.000 Euro)
Anlagedauer 40 Jahre = Endergebnis 383.500 Euro (Einzahlungen: 96.000 Euro)
Phase 2: Vermögensbewahrung
Es ist völlig normal, dass es auf den Zins- und Kapitalmärkten zu teilweise extremen Verwerfungen kommt. Nehmen wir den Aktienmarkt: Krisen lassen die Aktienkurse in wenigen Tagen einbrechen und ins scheinbar Bodenlose stürzen. Doch häufig überschreiten einige Zeit später die Kurse alle bisherigen Höchststande. Die Kunst der Geldanlage besteht darin, immer einen kühlen Kopf zu behalten und die gewählte Zielrichtung bzw. Anlagestrategie nicht aus den Augen zu verlieren. Erfahrene Anleger wissen, dass man bei einem Börsenboom nicht in Euphorie verfallen soll und in der Krise nicht die Angst die Oberhand gewinnen darf. Es geht schlicht darum, seinen festgelegten Zielen und seiner Anlagepolitik treu zu bleiben und das aufgebaute Vermögen durch ein kluges und sachliches Handeln zu bewahren.
Phase 3: Vermögensverzehr
Im Alter kommt die Zeit der Ernte. Das aufgebaute Vermögen steht für den finanziellen Bedarf und als Zusatzrente zur Verfügung. Beim Vermögensverzehr gibt es 3 Varianten: ohne, mit teilweisem oder mit vollständigem Kapitalverzehr.
Mit welchen Geldanlagen kann ich die höchsten Renditen erzielen?
Bevor wir zu den Renditen der unterschiedlichen Anlageklassen kommen, sollten Sie sich folgenden Sachverhalte einprägen:
Es gibt keine Geldanlage ohne Risiko und ein hoher Vermögensaufbau lässt sich meist nur erfolgreich mit Geldanlagen mit höheren Risiken umsetzen.
Doch keine Angst: Die Risiken lassen sich abschwächen, wenn man seine Vermögensanlagen streut (Diversifikation) und ein langer Anlagehorizont zur Verfügung steht. Ein langer Anlagehorizont ist bei der Ruhestandsplanung (Beispiel: Berufseinstieg mit 25 Jahren - Rentenbeginn mit 67 Jahren = 42 Jahre Anspardauer plus die Jahre für den vorgesehenen Kapitalverzehr) in der Regel immer vorhanden und eine Vermögensstreuung lässt sich ohne Probleme, zum Beispiel mit ETF-Fondsanlagen, gestalten.
Vermögensanlagen in Aktien, Rohstoffen, Immobilien, Anleihen und Edelmetalle sind wie alle Geldanlagen mit Verlustgefahren verbunden. Obwohl Renditen und Erträge der Vergangenheit keine Garantie für zukünftige Entwicklungen darstellen, sollten Sie sich bei ihrer Ruhestandsplanung mit den historischen Renditen der wesentlichen Haupt-Anlageklassen befassen.
Die historischen Renditen der wesentlichen Haupt-Anlageklassen in den letzten 49 Jahren (1970 - 2018):
- Aktien global: 5,1 %
- Wohnimmobilien global: 3,4 %
- Langfristige Staatsanleigen global: 4,7 %
- Geldmarktrenditen, Bankguthaben: 0,7 %
- Gold: 3,2 %
- Rohstoffe: 0,8 %
Hinweis: Alle Renditen inflationsbereinigt vor Kosten und Steuern
Die historischen Renditen der wesentlichen Anlageklassen zeigen, dass inflationsbereinigt Aktien die höchsten Renditen abwerfen. Aus diesem Grund sollten Sie sich bei ihrer Ruhestandsplanung mit dieser Anlageform beschäftigen. Wenn bei der Ruhestandsplanung ein langer Anlagehorizont zur Verfügung steht, dann sollte eine Anlage in Aktien nicht fehlen. Am Besten wählen Sie einen ETF-Aktienfonds als Sparplan.
Die Aussagen in diesem Artikel spiegeln die persönlichen Erfahrungen des Autors wider und sind nicht als Investitionsempfehlung zu verstehen. Sie sollen aufzeigen, welche Renditen bestimmte Anlagearten in der Vergangenheit erzielten. Bevor Sie investieren, sollten Sie sich immer von einem unabhängigen Finanzberater oder Ruhestandsplaner beraten lassen. Wichtig ist es, nach ihren persönlichen Wünschen, Zielen und Bedürfnissen eine individuelle Ruhestandsplanung zu gestalten. Dabei sollten Sie sich Klarheit über Ihre grundsätzliche Finanzsituation und Ziele verschaffen und auf dieser Basis eine maßgeschneiderte Anlagestrategie aufbauen.
- Wann berät mich ein Ruhestandsplaner kompetent und seriös?
- Wann dürfen Bausparkassen Bausparverträge kündigen? (BGH-Urteil)
- Checkliste für die Altersvorsorge: Absicherung, Vermögen und Rente
- Altersarmut in der Rente: Panikmache oder Realität?
- So funktioniert die neue Alterssicherung (Rente) in Deutschland (Rentenreform 2030+)