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Altersvorsorge ab 50 Jahren: So planen Sie für die Rente

Robert Aschauer
Autor: Robert Aschauer
Unabhängiger Finanzexperte - Dipl. Bankbetriebswirt (ADG) - Ruhestandsplaner

Auch wenn Sie nur noch wenige Jahre bis zur Rente haben, können Sie noch für Ihre finanzielle Absicherung im Alter vorsorgen. Für die Optimierung der Altersvorsorge ist es nie zu spät. Wir zeigen Ihnen, wie sich Altersvorsorge und Vermögensaufbau auch ab 50 noch planen lassen. Wir haben Ihnen vier wichtige Tipps für die Altersvorsorge ab 50 zusammengestellt, die zeigen, wie Ihre Vorsorge fürs Alter gelingt.

Tipp 1: Rentenansprüche und künftige Einnahmen prüfen

Gesetzliche Rentenversicherung, Betriebsrente, Riester, Immobilienvermietung, Lebensversicherung - es gibt viele Möglichkeiten für die Rente finanziell vorzusorgen. Wer sich mit seiner Ruhestandsplanung befasst, der sollte einmal alle bestehenden Altersvorsorgeverträge und die Ansprüche aus der Rentenkasse prüfen. Verschaffen Sie sich Klarheit darüber, welche Rentenzahlungen Sie später monatlich erwarten können.

Unser Tipp: Denken Sie bei der Erfassung aller künftigen Einnahmen daran, dass Sie von den Einkünften und Rentenleistungen noch Abgaben für Sozialversicherungen und eventuell Steuern abziehen müssen.

Tipp 2: Versorgungslücke ermitteln

Jetzt wissen Sie, wie viel Geld Ihnen im Alter tatsächlich monatlich netto zur Verfügung stehen wird. Doch wie viel Geld werden Sie monatlich als Rentner benötigen? Wird das Geld im Alter reichen, um alle laufenden Basisausgaben (Miete, Lebenshaltungskosten, Urlaub, Versicherungen etc.) und sonstigen Ausgaben lebenslang zu decken? Oder liegt eine Versorgungslücke vor?

Um diese Fragen klären zu können, ist es notwendig sich Gedanken zu drei wichtigen Punkten zu machen.

Lebenshaltungskosten im Alter
Überlegen Sie, welchen monatlichen Mindestbetrag Sie im Alter benötigen. Einige Ausgaben (Fahrtkosten zur Arbeit, Versicherungen, Tilgung für den Hauskredit, Ausgaben für Kinder etc.) fallen eventuell weg, andere Kosten (Gesundheitsausgaben, Freizeit etc.) werden hinzukommen. Keine leichte Aufgabe.

Unser Tipp: Eine grobe Schätzung ist immer noch besser, als ohne Plan und unwissend den Ruhestand anzusteuern.
Lebenserwartung
Die meisten Deutschen unterschätzen ihre Lebenserwartung. Im Durchschnitt hat eine heute 55-Jährige eine Lebenserwartung von 87 Jahren. Ein gleichaltriger Mann von 83 Jahren. Die durchschnittliche Lebenserwartung bedeutet, dass viele Menschen in Deutschland wesentlich älter werden. Die Finanzexperten sprechen vom "Langlebigkeitsrisiko".

Unser Tipp: Bei Ihrer Ruhestandsplanung und beim Vermögensaufbau sollten Sie mindestens von der durchschnittlichen Lebenserwartung ausgehen.
Inflation
Die Geldentwertung spielt bei der Ruhestandsplanung eine wichtige Rolle, denn die Inflation verringert die künftige Kaufkraft Ihres Geldes. Eine Rente von 1.000 Euro hat bei einer Inflationsrate von 2 Prozent in 20 Jahren nur noch einen Wert von 672,97 Euro. Ein Kaufkraftverlust von knapp 33 Prozent.

Unser Tipp: Rechnen Sie bei der Ruhestandsplanung mit einer Inflationsrate von mindestens 2,5 Prozent.
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Jetzt besitzen Sie ein besseres Bild von Ihren künftigen Finanzen. Ziehen Sie von den künftigen Nettoeinnahmen die künftigen Ausgaben ab. Die Differenz ist die Versorgungslücke. Diese sollten Sie in den verbleibenden Jahren bis zum Ruhestand durch gezielten Vermögensaufbau schließen.

Tipp 3: Mögliche Sparrate ermitteln

Ermitteln Sie jetzt Ihr Sparpotential. Gerade bei der Vorsorgeplanung ist es sinnvoll oder sogar notwendig, die laufenden Ausgaben zu hinterfragen: Welche Versicherungen sind überflüssig? Können Policen durch günstige Tarife ersetzt werden? Werden alle Zeitungsabos benötigt? Führt ein Anbieterwechsel bei Strom, Gas oder Internet zu Einsparungen?

Kurz um: Prüfen Sie Ihr persönliches Einsparpotenzial. Denn jeder Euro ist für den Vermögensaufbau wichtig.

Tipp 4: Keine Rendite verschenken

Jetzt geht es darum, die monatliche Sparrate optimal und gewinnbringend anzulegen. Stiftung Warentest rät Anlegern zu einer Anlagestrategie, die aus zwei Bausteinen besteht. Ein Teil der Geldanlage soll für Sicherheit sorgen und ein Baustein für eine gute Rendite. Für die Sicherheit sorgen Anlagen auf Tagesgeld- oder Festgeldkonten. Die Rendite sollen börsengehandelte Indexfonds, sogenannte ETF (Exchange Traded Funds), erwirtschaften. Je nachdem, wie risikobereit die Anleger sind, kann eine defensive (25 % Aktien, 75 % Zinsanlagen), ausgewogene (50 % Aktien, 50 % Zinsanlagen) oder offensive (75 % Aktien, 25 % Zinsanlagen) Anlagestrategie zielführend sein.

Unser Tipp: Wenn Sie noch Schulden haben, dann sollten Sie diese Kredite durch Sonderzahlungen vorzeitig tilgen und im Anschluss den Vermögensaufbau angehen.

Wir empfehlen unseren Lesern die Umsetzung einer Ruhestandsplanung zusammen mit einem unabhängigen und erfahrenen Finanzexperten vorzunehmen. Dieser kann, nach einer umfassenden Ruhestandsberatung, konkrete Empfehlungen aussprechen und die passenden Anlagebausteine zusammen stellen.

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Fazit:
Eine Standard-Ruhestandsplanung für alle Fälle gibt es nicht. Dazu sind die Familien- und Finanzsituationen, Rentenanwartschaften und benötigten Lebenshaltungskosten im Alter zu individuell. Je früher man das Thema Altersvorsorge angeht, umso leichter gelingt der Vermögensaufbau. Aber auch mit 50 ist es noch nicht zu spät. Ab 50 Jahren ist ein guter Zeitpunkt, um die bestehende Altersvorsorge zu prüfen, zu optimieren und bei Bedarf neu auszurichten.
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Robert Aschauer
Über den Autor: Robert Aschauer
Der erfahrene Finanzexperte Robert Aschauer schreibt für einfach-rente.de über die Themen Rente & Altersvorsorge. Er ist Dipl. Bankbetriebswirt (ADG), Financial Planer, Kreditanalyst und Ruhestandsplaner und hat langjährige Praxiserfahrung im Bankwesen und als unabhängiger Honorarberater.

Der Artikel "Altersvorsorge ab 50 Jahren: So planen Sie für die Rente" wurde am 13.05.2019 von Robert Aschauer verfasst.

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